Worum geht es in Gothic?
Als Gothic 2001 auf den Markt kam, sorgte es zunächst nicht nur für Jubel. Das lag vor allem, an das für die damalige Zeit untypische Szenario. Statt den typischen RPG-Klischees zu folgen wie spitzohrigen Elfen, grummeligen Zwergen und mystischen Fantasy-Landschaften, entführte Euch Piranha Bytes in eine sehr düstere und raue Welt. Der namenlose Protagonist, der eigentlich ein Häftling ist, muss sich in einer üblen Gefängniswelt behaupten und dort ums nackte Überleben kämpfen.
Bekannt ist Gothic vor allem aber durch den sehr schroffen Umgangston, der für die damalige Zeit sehr ungewohnt war. So konnte es schon mal passieren, dass jemand einem anderen mal ordentlich „aufs Maul hauen“ wollte. Diese herbe Note zog sich durch das komplette Game und sorgte für einen ganz einzigartigen und unverwechselbaren Charme. Zu der besonderen Atmosphäre trug aber auch die abwechslungsreiche Spielwelt bei, die weniger leer wirkte, wie man das von anderen Games zur der Zeit kannte. Das lag vor allem an den zahlreichen und unterschiedlichen NPCs, die jeder für sich auf ihre ganz eigene Weise interessant waren. Entweder brachten sie einem nützliche Skills bei, benötigten Hilfe bei einem Auftrag oder hatten einfach nur was Witziges zu erzählen. Das alles zusammen wirkte sehr organisch und lud zu weiteren Entdeckungstouren ein, abseits der Hauptpfade. Aber das Spiel hatte nicht nur viele positiven Aspekte, auch zahlreiche Bugs erschwerten das Gameplay. Spieler beschwerten sich vor allem über das ungewohnte Kampfsystem, die störrische Maussteuerung und besonders über das misslungene Inventar. Nichtsdestotrotz überwiegen die positiven Seiten, sodass sich das Game sehr schnell einen Platz in den Herzen der Spieler sichern konnte – und zwar bis zum heutigen Tag. Laut THQ Nordic hat eine „überwältigende Mehrheit“ (94,8 %) für ein Remake gestimmt. Basis dieser Aussage ist eine Umfrage an der knapp 43.000 Spieler teilgenommen haben.